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   Island - Reisezeit und Routenplanung

   letzte Aktualisierung Januar 2016   

Allgemeines   Tipps zur Planung    Sicherheit  

Reisezeit    -     die Jahreszeiten    die "beste" Reisezeit    der Winter    Weihnachten/Silvester   

Routenplanung   -    Island in einer Woche?    mit Jugendherbergen  
                                mit festen Standorten    mit dem Bus    im Hochland   
 

    Allgemeines


Island hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Urlaubsziel entwickelt. Die Hauptreisezeit beschränkt sich nicht mehr nur auf die Monate Juli / August. Sie dehnt sich vor allen in den Juni aber auch mehr und mehr den September aus. Selbst in den Wintermonaten wachsen die Touristenzahlen verältnismäßig rasant.

Hartnäckig hält sich die Vorstellung vom nunmehr günstigen Reiseziel. Allerdings war es das nur kurzfristig nach dem Bankencrash. Dank explodierender Touristenzahlen herrscht bei den Übernachtungsbetrieben derzeit mancherorts eher so etwas wie Goldgräberstimmung, und die Preise werden Jahr für Jahr angezogen (ca. 10-15 %).

Wer nicht flexibel mit dem Zelt oder Camper/Wohnmobil reisen will/kann, sich seine Islandreise aber selbst nach Geschmack und den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen möchte, sollte mit der Planung und Recherche frühzeitig im Detail zu beginnen.

Zum einen kann manche Wunschunterkunft oder Hochlandhütte bereits Anfang des Jahres für die Hochsaison mehr oder weniger ausgebucht sein, zum anderen werden Entfernungen und Fahrzeiten auf den ersten Blick schnell unterschätzt. Darum ist es sehr empfehlenswert, die Route bereits durchdacht zu haben, bevor man sich an die Buchung von Unterkünften macht. Klingt nach Arbeit, lohnt sich meines Erachtens aber. Schon allein um eine allzu zermürbende - weil spät begonnene - oder gar frustrierende Unterkunftssuche vermeiden. Speziell wenn man als Familie oder größere Gruppe reist.

Plant man für Juni eine Reise mit Familienzimmern in erschwinglichen Gästehäusern und/oder Ferienhäuschen, hat gar eine Wunschunterkunft, muss man nach unserer Erfahrung im Dezember schon ein bisschen mit den Tagen jonglieren und kann evtl. das eine oder andere günstige Häuschen nicht mehr buchen.              » Schlafen in Island
 

   Tipps zur Planung


Entfernungen und Fahrzeiten werden auf den ersten Blick schnell unterschätzt.

Die Umrundung auf der Ringstraße bietet sich für ein erstes Kennenlernen der Insel geradezu an. Man erlebt dabei so ziemlich alle Facetten welche die isländische Landschaft bereithält. Gut machbar in zwei Wochen. Nicht versäumen sollte man dabei einen Abstecher (ca. Mitte-Ende Juni/Anfang Juli bis Anfang September möglich, z.B. per Linien- oder Ausflugsbus) ins Hochland.

Es gibt an sich keine praktischen Gründe weshalb bei der Umrundung der Insel eine bestimmte Fahrtrichtung zu empfehlen wäre.

Ist man unabhängig von vorgebuchten Unterkünften, kann es jedoch sinnvoll sein, die Entscheidung für eine Richtung oder Region anhand des aktuellen Wetterberichtes für die kommenden Tage zu treffen.

Wenn wir uns auch gerne immer wieder ein paar Tage in Reykjavík aufhalten, um einen ersten Eindruck von der kleinen aber sympatischen "nördlichsten Hauptstadt der Welt" zu bekommen, reicht im Grunde ein Tag aus, bei ohnehin knapper Zeit auch ein paar Stunden.

Whale Watching Fahrten werden von diversen Standorten angeboten. Am populärsten sind die Wahlbeobachtungstouren ab Husavik, der Ort bezeichnet sich selbst als "Walbeobachtungshauptstadt Europas". Die Chancen auf Sichtungen sind aber anderswo ebenso gut, Insider empfehlen z.B. die Touren ab Dalvik. Hier geht es noch etwas familiärer zu und zum Abschluß wird (selbst) geangelter Fisch serviert.

Der September ist die Zeit des Schaf- und Pferdeabtriebs (Fjárréttir = Schafabtrieb, Stóðréttir = Pferdeabtrieb). Sie finden üblicherweise an und um die Wochenenden statt. Die Termine erscheinen Ende August in der kostenlosen Farmerzeitung » Bændablaðið Sie liegt an den Tankstellen aus oder kann als PDF abgerufen werden. » Termine für 2015
Karte mit den Sortierpferchen » www.bbl.is/images/frettir-2015/vefrettir_2015.jpg
Das halbe Land beteiligt sich daran. Man kann sich unter die isländischen Zuschauer mischen. Für Fotografen bieten sich zahlreiche Fotomotive. Mitfühlende Naturen seien gewarnt, die Schafe leiden sichtlich unter dem Stress. Wer in Privatunterkünften auf dem Land übernachtet, erhält vielleicht auch die Einladung beim Zusammentreiben der Schafe mitzuhelfen. Sicherlich ein besonders isländisches Erlebnis. Große Pferdeabtriebe wie das Laufskálarétt sind Ereignisse mit viel Publikum. Unterkünfte sind dann im weiten Umkreis ausgebucht!
 

   Sicherheit


Eishöhlen geraten durch Bilder im Netz zunehmend in den Focus.
Geführte Touren werden nicht ohne Grund nur im Winter angeboten. Und die Guides wissen welche Höhle sicher zu begehen ist.
Das Betreten von Eishöhlen im Sommer ist lebensgefährlich, da der Gletscher dann um ein vieles instabiler ist ! Auch zum Eingang einer Eishöhle sollte man einen gesunden Sicherheitsabstand wahren, der Rand der Eishöhle kann ohne jegliche Vorwarnung herabstürzen.

In einigen Küstenregionen, allen voran der Südküste, herrscht häufig eine starke Brandung/Ströhmung. Auch hier sollte man sich in einem guten Abstand zum Wasser bewegen da ohne Vorwarnung vereinzelte Wellen unerwartet hoch auf den Strand schlagen können.
An den schwarzen Stränden um Vík í Mýrdal an der Südküste, wie auch am Djúpalónssandur im Westen der Snæfellsnes Halbinsel, wurden mehrfach Personen von derartigen Wellen mitgerissen.

Die Papageitaucher sind die Stars an den Vogelfelsen. Bei aller Begeisterung, besonders der der Fotografen, die Gefahr an den Klippen nicht außer acht lassen. Papageitaucher graben Nisthöhlen ins Erdreich und unterhölen damit die grasbewachsenen Klippen.

In all diesen Situationen gab es leider bereits Vorfälle mit Todesfolge. Warnschildern, auch wenn sie evt. etwas unscheinbar daher kommen, sollte man Beachtung schenken.

Nicht selten kommt es auch zu Verbrühungen in Gebieten mit heißen Quellen.

Der Vulkan Hekla im Südwesten zählt zu den aktivsten Vulkanen Islands. Seit Jahren zeigt er zeitweise ungewöhnliche seismische Aktivität, die Magmakammer unter dem Vulkan soll stark angefüllt sein. Dies könnte auf einen Ausbruch in nächster Zukunft (Tage/Wochen/Monate/Jahre ... schwer vorherzusagen) hindeuten. Da die Ausbrüche der Hekla i.d.R. ohne, bzw. mit einer extrem kurzen Vorwarnzeit stattfinden (unter einer Stunde) wird von der Besteigung des Vulkans abgeraten.
» www.almannavarnir.is/upload/files/Hekluplakat.pdf

Vulkanausbrüche sind in Island kein seltenes Ereignis, das ist in den letzen Jahren denke ich auch auch den langjährigen Fans der Insel vermehrt ins Bewusstsein gerückt. Was für einige abschreckend wirkt, ist für andere ein Grund mehr für eine weitere Islandreise. Konnte man doch beim Ausbruch 2010 am Fimmvörðuháls einen Vulkanausbruch hautnah erleben und wer einen Rundflug über die Holuhraun Eruption ergattert hat, wird auch dies sein Lebtag nicht vergessen.

In einen Aschenfall wie ihn die Eruption des Eyjafjallajökull 2010 wenige Wochen später mit sich brachte, will man dann schon weniger gern geraten.
Auch der Austritt von giftigen Gasen, wie er z.B. bei der Holuhraun Eruption 2014/2015 auftrat, kann zeitweise zu Beeinträchtigungen führen. Bei beidem handelt es sich um windabhängige regionale Ereignisse.

Ein großer Teil der aktiven Vulkane befindet sich unter Gletscherkappen. Subglaziale vulkanische Aktivität und Eruptionen können zu Geltscherläufen mit teils gewaltigen Flutwellen (z.B. Grimsvötn/Gjálp Ausbruch mit Gletscherlauf über den Skeiðarársandur) führen.
Zudem kann über Gletscherflüsse zeitweise stark giftiger Schwefelwasserstoff freigesetzt werden welcher sich durch seine hohe Dichte am Boden sammelt. Riecht man derartiges, sollte man hier nicht verweilen.

Die Isländer überwachen ihre Vulkane umfassend und reagieren auf entsprechende Messergebnisse.
Man sollte sich stets auf unten stehenden Webseiten informieren und der Anordnungen der Behörden unbedingt Folge leisten. Ansonsten würde mir das Thema Vulkanausbruch in Island erstmal wenig Bauchweh bereiten.

Auch den Wetterwarnungen Beachtung zu schenken, möchte ich wirklich ans Herz legen (mit dem Hinweis dass die Windstärke in m/s angegeben wird). Nicht nur, aber ganz besonders im Winter, werden hier die Gefahren vielfach (weit) unterschätzt.

Warnungen vor Unwetter/Sturm/orkanartigen Böen, vulkanischer Aktivität, Gasaustritten/Luftqualität, Gletscherläufen etc. werden auf folgenden Seiten ausgegeben:
» www.safetravel.is
» en.vedur.is
» www.facebook.com/Almannavarnir (ggf. wird hier auch englisch gepostet)
Sollte sich ein Vulkanausbruch oder Gletscherlauf andeuten, wird zudem eine SMS an alle Mobilfunktelefone gesendet, welche sich im gefährdeten Gebiet aufhalten.
» www.vegagerdin.is/english aktuelle Straßensituation
 

   die Jahreszeiten


Die Jahreszeiten bestimmen maßgeblich das Reisen in Island.

Sumardagurinn fyrsti, der "erste Sommertag", ist immer am Donnerstag nach dem 18. April (Island verzichtet auf Frühling und Herbst, zumindest nach dem alten Kalender). Hat es in dieser Nacht Frost, so heißt es, es wird es ein schöner Sommer. Wie Sommer fühlt es sich jetzt sicherlich noch nicht an. Für unsere Vorstellungen vermutlich nicht mal wie Frühling.

Selbst der Mai kann sich noch winterlich zeigen. Im Hochland setzt i.d.R. im Mai die Schneeschmelze und damit das Fahrverbot der Frühjahrssperre ein. An den Küsten sprießt mit den Wochen so langsam das erste zarte Grün.

Licht ohne Ende - In den Monaten Mai - Juli, wenn es nicht oder kaum dunkel wird, ist man wunderbar frei in der Zeiteinteilung. Am Abend ist es sehr viel ruhiger bei den Island-Highlights. Fotografen freuen sich über das besondere Licht. Wer über wenig Zeit verfügt, kann die Tage ausdehnen.

Der Juni ist eine sehr schöne Zeit auf Island. Es ist anfangs noch etwas ruhiger auf der Insel und praktisch rund um die Uhr hell. Von den Temperaturen her mag es anfangs noch etwas frischer sein. Im Hochland dauert die Schneeschmelze vermutlich noch an, mit etwas Glück sind etwa Mitte Juni die ersten Hochlandpisten gefestigt genug um zum Befahren freigegeben zu werden.

Im Juli und August kommen die meisten Besucher auf die Insel. Das ist der Sommer und wärmer wird es nicht. Für die Temperaturen heißt das tagsüber durchschnittlich zwischen 10 und 15 Grad, es geht auch mehr, aber auch weniger. + 20 Grad ist Hitzewelle. Mit Regen muss man rechnen, meist Schauer oder Sprühregen. Tagelanger Dauerregen ist eher selten (aber auch dafür gibt es keine Garantie). Vielen Landschaften auf Island verleiht der Wechsel von Wolken und Sonne jedoch gerade den besonderen Reiz. Im Hochland sollten bis Mitte Juli alle Pisten zum Befahren freigegeben sein. Gegen Ende August ist Beerensammeln eine beliebte Freizeitbeschäftigung der Isländer.

Im September wird es wieder ruhiger auf der Insel, aber die Tage auch merklich kürzer. Um den 20. Sept. dauert die Nacht dort genauso lange wie in Deutschland. Mit viel Glück sieht man die ersten Polarlichter. Die Birkenwäldchen von Þingvellir, Husafell (Hraunfossar), Þorsmörk, Skaftafell und Mývatn beginnen mit der Herbstfärbung zu leuchten. Die Berghänge im Tröllaskagi sind ein Farbrausch in Rot- und Gelbtönen. Es ist die Zeit des Schaf- und Pferdeabtriebs.
Die Herbststürme setzen ein, das Klima wird spürbar rauher je weiter der September voranschreitet. Vor allem im Hochland muß mit dem ersten ernsthaften Wintereinbruch gerechnet werden.
Mit dem September beginnen die ersten touristischen Einrichtungen und Unterkünfte zu schließen, die Busse fahren nach dem Winterfahrplan (einige Linien werden eingestellt, andere nicht mehr täglich befahren).

Spätestens im Oktober muss man wettertechnisch wirklich mit allem rechnen, Wind, Regen, Sturm, Schnee und Eis. Die Tage werden kürzer und kürzer, bis sich die Sonne im Dezember nur noch wenige Stunden am Tag blicken lässt. Der Islandwinter ist aufgrund des Golfstromes deutlich milder als auf diesem Breitengrad sonst üblich. Im Süden und Westen gibt es längst keine Garantie für weiße Weihnachten. Deutlich mehr Schnee fällt und liegt im Norden Islands. Und natürlich in allen höheren Lagen. Es wäre aber ein Fehler das Wetter zu unterschätzen, es kann mit ungeahnter Heftigkeit und Geschwindigkeit aufwarten.

Der März zählt noch zum Winter aber es bleiben zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang auch schon wieder etliche Stunden Licht.

Reykjavík zu allen Jahreszeiten:
3 6 5 R E Y K J A V Í K         » 365reykjavik.is
Das Projekt von Emil H. Valgeirsson zeigt die Hauptstadt im Lauf eines Jahres (2011)

Monique verbrachte als Reiseleiterin sommers wie winters etliche Monate in Island.
Ihr Blog » www.islandauftour.blogspot.de veranschaulicht in Wort und Bild wie man Island zu allen Jahreszeiten (sehr unterschiedlich) erleben kann.


   die "beste" Reisezeit


Die Sommermonate Juni - Anfang September bilden die Hochsaison. Bis weit in den Mai hinein kann sich Island noch winterlich zeigen, spätestens ab Mitte September wird das Wetter deutlich rauher.

Im Hochland beschränkt sich die Reisezeit im großen und ganzen auf die beiden Sommermonate Juli und August. Planungen für den Juni bergen die Gefahr, dass man schlicht weg gar nicht ins Hochland hineinkommt, weil die Hochlandpisten aufgrund der Schneeschmelze und der folgenden Trocknungszeit noch gesperrt (Fahrverbot!) sind. Im Durchschnitt werden die ersten Hochlandpisten etwa ab Mitte Juni freigegeben. Etliche sind in der Regel meist bis Anfang Juli noch gesperrt. Þórsmörk ist in der Regel bereits im Mai erreichbar. Je nach Witterung/Schneelage im Winter und Frühjahr kann sich unter ungünstigen Umständen auch alles um Wochen nach hinten verschieben. Spätestens ab September muss hier bereits wieder mit dem ersten ernsthaften Wintereinbruch gerechnet werden. Nach und nach werden die Hochlandpisten unpassierbar werden. » Unterwegs in Island - im Hochland

Mit den Linienbussen läßt sich Island zum Sommerfahrplan (Anfang/Mitte Juni - Anfang/Mitte September) recht umfassend bereisen. Ziele und Naturschönheiten welche rein im touristischen Interesse liegen, werden von speziellen Busunternehmen ausschließlich im Sommer bedient. Zum Winterfahrplan sind die Verbindungen deshalb stark eingeschränkt.
» Unterwegs in Island - mit dem Linienbus (praktische Informationen)
» Routenplanung - mit dem Linienbus

Campingplätze sind mindestens Anfang Juni - Ende August geöffnet. Auch hier geht man auf die Entwicklung im Tourismus ein, einige Plätze öffnen inzwischen bereits Anfang/Mitte Mai bis Mitte/Ende September. Da es sich meist um offenes Gelände handelt, kann man sich hier sicher ganzjährig aufstellen. Die Sanitären Anlagen werden dann aber vermutlich geschlossen sein. Da es im Mai noch recht frisch, ja noch winterlich sein kann, und mit dem September die ersten deftigen Herbststürme einsetzten, ist Anfang Juni bis Anfang September der beste Zeitraum für eine Zeltreise. Außerhalb dieses Zeitraumes stellen sich nochmal ganz andere Anforderungen an Mensch und Material und es empfehlen sich geeignete Campingmobile mit Standheizung(!). Aber auch hiermit können in Winterstürmen gute Nerven gefragt sein.
» Schlafen in Island - auf dem Campingplatz

Die Papageitaucher treffen im Laufe des April auf Island ein. Haben sich die Paare gefunden und ist die Bruthöle hergerichtet, dauert die Brutzeit etwa 36 Tage. Während dieser Zeit sitzt ein Vogel auf dem Ei, der andere wird sich auf dem Meer befinden. Zu dieser Zeit sind häufig nicht allzu viele an den Vogelfelsen zu sehen, am ehesten spät am Abend und früh am Morgen, wenn die Vögel sich ablösen. Sind die Küken geschlüpft, sind beide Eltern mit der Futtersuche beschäftigt. Gute 40 Tage dauert es, bis die jungen Papageitaucher flügge sind. Etwa Mitte August beginnen die Vögel die Insel zu verlassen und überwintern auf offener See. Der Beginn der Brutzeit hängt von den klimatischen Bedingungn des jeweiligen Frühjahes ab und kann variieren. Erfahrungsberichte zeigen, dass die Situation von Jahr zu Jahr und Ort zu Ort stark variieren kann.
Die beste Zeit die Vögel zu beobachten dürfte Ende Juni - Anfang August sein.
Ein starker Rückgang der Sandaale (Hauptnahrungquelle der Papageitaucher) hat in den lezten Jahren stellenweise zu einem dramatischen Einbruch der Bruterfolge in einigen Regionen geführt.
Das Brutgebiet am Kap Dyrholaey ist etwa vom 1. Mai bis 25. Juni gesperrt.

Eishöhlen können nur im Winter besichtigt werden! Im Sommer ist der Gletscher instabil und man tut gut daran einen respektvollen Abstand zu halten.

Einmal Polarlichter zu sehen ist ein Traum vieler, nicht nur der Fotografen. Ab Ende August (im Frühling/Sommer fehlt es schlicht an Dunkelheit) sollte man dann auch prüfende Blicke in den (unbedeckten) Nachthimmel schicken, wenn auch die Chance klein ist. Wer speziell zum Polarlicht fotografieren nach Island fährt, sollte diesbezüglich auf eine Enttäuschung gefasst sein. Allein weil es neben entsprechender Sonnenaktivität auch einen unbedeckten Himmel braucht.
» Polarlichtvorhersage des Isl. Meteorologischen Instituts (die Karte zeigt die Bewölkungsvorhersage, auf der rechten Seite oben die Polarlichtvorhersage)


   der Winter


So kurz der Sommer, so lang ist der Island-Winter. Er kann im September hereinschneien und sich bis in den Mai hinziehen. Dennoch sind gerade die Küstenregionen keinesfalls schneesicher.
In den letzten Jahren wird Island massiv als Ganzjahresziel beworben. Das wachsendes Interesse an Winterreisen nach Island ist bereits deutlich spürbar und bringt nicht nur Segen für die boomende Tourismusindustrie mit sich, es häufen sich die Vorfälle bei denen Reisende durch Fehleinschätzung der Wetter- und Straßensituation nicht nur sich selbst sondern auch die Rettungskräfte in Gefahr bringen. Selbstverständlich kann man Island das ganze Jahr über bereisen. Im Winter allerdings mit deutlichen Einschränkungen und einer guten Portion Flexibilität. Das Wetter kann sich dann von einer ungeahnten Wucht zeigen, und die Straßenverhältnisse schnell kritisch werden. Nicht immer ist Schnee dabei das Problem, häufig sind es vereiste Straßen, im ungünstigsten Fall gepaart mit Sturm. Deshalb muss man u.U. sehr flexibel auf witterungsbedingte Einflüsse reagieren. Auch die Ringstraße kann in abgelegeneren Abschnitten tagelang unpassierbar sein. Im tiefsten Winter zeigt sich zudem die Sonne nur für einige Stunden. Dann steht sie tief und eine Sonnenbrille ist hilfreich. Spikes erhöhen nicht nur an den Reifen des Mietwagen die Sicherheit, auch unter den eigenen Füßen können sie sehr hilfreich sein.
» Unterwegs auf Islands Straßen im Winter


       Weihnachten /
       Silvester
       in Reykjavík


Während der Feiertage sind viele Restaurants geschlossen oder es ist eine Reservierung notwendig. Öffnungszeiten und Informationen zum weihnachtlichen Reykjavík:
» Opening hours during the holidays 2015 (PDF)
» www.christmas.visitreykjavik.is


   Routenplanung


       - Island in einer
         Woche?


Besser als nichts. Immerhin, wer im Sommer (Mai - Juli) unterwegs ist und auf geregelte Schlafzeiten keinen allzu gesteigerten Wert legt, hat dank der taghellen Sommernächte die Möglichkeit, seinen Urlaub maximal zu nutzen.

Eine Umrundung auf der Ringstraße könnte man aber als (sehr) sportlich bezeichnen. Nichtsdestotrotz empfinden das viele Reisende offenbar dennoch als lohnend.

Ich persönlich würde mich wohl eher auf die Südküste bis zum Gletschersee Jökulsárlón konzentrieren. Und wenn die Möglichkeit besteht, d.h. das Hochland geöffnet ist (ca. Ende Juni/Anfang Juli - Anfang September), man mit öffentlichen Bussen unterwegs ist oder gar in einen Geländewagen investiert hat, auf einer Strecke über Landmannalaugar durch das Hochland fahren, eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke. Alternativ bietet sich bei gutem Wetter auch ein ganztägiger Busausflug ins Hochland zu den Lakagígar an, landschaftlich ebenfalls eindrucksvoll.



       - mit Aufenthalt in
         Jugendherbergen


Eine Rundreise mit Unterkunft ausschließlich in Jugendherbergen wird möglicherweise nicht ganz optimal sein. Es lohnt sich vor der Buchung Reiseführer, Entfernungen und Fahrpläne zu studieren.
Etliche Jugendherbergen sind zwar ganz gut mit dem Bus erreichbar, aber nicht unbedingt günstig als Standort für mehrtägige Aufenthalte ohne Auto.
Und selbst Reisende mit Auto sollten sich überlegen zwischendurch auf alternative Übernachtungsmöglichkeiten zurückzugreifen. Die Mývatn Region als Beispiel, ist für viele sehr interessant und bietet Möglichkeiten für mehrere Tage, die nächste Jugendherberge aber mind. 70 km entfernt (und nicht mit dem Bus erreichbar).


       - mit festen
         Standorten /
         Aufenthalt in
         Ferienhäusern


Rundreise oder Standortreise - ist sicherlich Geschmackssache. Um Island mit seinen vielen Facetten kennenzulernen, ist eine Rundreise mit 1 - 3 Übernachtungen, je nach Standort, optimal. Wer längere Aufenthalte an einem Standort bevorzugt, sollte diesen mit Bedacht wählen. Leicht unterschätzt man auf den ersten Blick die Größe Islands bzw. die Entfernungen und Fahrzeiten. Für Busreisende eignet sich diese Variante kaum.

Gegenden die sich für einen längeren Aufenthalt m.E. besonders eignen:
- der Südwesten bietet selbst nicht die späktakulärste Umgebung, aber bei einer Unterkunft in der Gegend
  etwa zw. Hveragerði und Hvollsvöllur hat man in einem gewissen Radius doch einige Möglichkeiten
- Mývatn Region
- mit Snæfellsnes kann man sich auch ein paar Tage beschäftigen

Wer viel entdecken will, wird dennoch einiges an Fahrzeiten zusammenbekommen. Nun ja, es gibt Schlimmeres als Islands Landschaften zu "erfahren".


       - mit dem Bus


Nicht alle Regionen lassen sich gut mit dem Linienbus entdecken (etwas Glück beim Trampen und organisieren von Mitfahrgelegenheiten kann Möglichkeiten eröffnen) dennoch lassen sich im (leider kurzen Island-) Sommer viele sehenswerte Ziele (auch im Hochland, und sei es über die abenteuerlichsten Pisten) zu einer mehr als lohnenden Islandreise verbinden. Auch wer gerne wandert kommt auf seine Kosten. Ein Zelt ist mancherorts hilfreich.

Es ist sinnvoll die Fahrpläne und den Reiseführer zu studieren, bevor man sich mit der Unterkunft festlegt, sowohl was den Standort als auch die Aufenthaltsdauer angeht. Denn diese (von den Campingplätzen abgesehen) muss man leider zur Hauptsaison, häufig auch noch sehr frühzeitig, vorbuchen. Die Auswahl ist meist begrenzt, und per Bus wird man selten am gleichen Tag überhaupt weiterkommen.

Alle Infos zum Busfahren, Fahrplänen, Fahrpreisen, Fähr- und Bootsverbindungen, Inlandsflüge etc.
» Unterwegs in Island

Nur eine grobe Auswahl an Zielen und Wandermöglichkeiten:

Südwesten

Der Golden Circle umfasst Þingvellir, Geysir und Gullfoss. Er ist berühmt und zum Teil auch schon berüchtigt ( wenn in Reykjavik ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat). Wer nicht viel Zeit für diese klassischen Must-Sees aufwenden, aber auch nicht ohne heimfahren will, kann sie mittlerweile wieder per (Sommerlinien-)Bus an einem Tag abhaken. Als Rundfahrt von Reykjavík, aber man kann genauso auch nur Teilstrecken fahren. Die Aufenthalte reichen aus, um alles mal gesehen zu haben. In Þingvellir am "View Point" aussteigen und bei Fossagjá wieder zusteigen.
Þingvellir: großer Campingplatz und kleiner Imbiss beim Information Center (nicht zu verwechseln mit dem Visitor Center) Vom Aussichtspunkt Hakið am oberen Einstieg in die Almannagjá hat man einen guten Überblick über das Gebiet. Das nahegelegene Visitor Center informiert per interaktiver Multimedia zu dem geschichtsträchtigen Ort, gut gemacht und kostenlos. www.thingvellir.is/plan-your-visit/
Geysir: Campingplatz, Hotel, Imbiss im Geysircenter, Restaurant und Schwimmbad im/beim Hotel
» www.geysircenter.is
Gullfoss: großes Cafe » www.gullfoss.is/cafe

Geysir und Gullfoss kann man auch bei der Hochlandverbingung über die Kjölur (ca. Mitte/Ende Juni - Anfang September) nebenbei mitnehmen, eine schöne Alternative zum westlichen Teil der Ringstraße s.u.

Hveragerði "Garten der heißen Quellen", den Namen trägt der Ort nicht umsonst.
Überall in der Region steigen Dampffahren auf. Und selbst im Ort tun sich hier und da neue heiße Stellen auf. Camping, Hotels/Gästehaus, Schwimmbad, Supermärkte, Bäckerei ...
Allein vom Ort her wäre der Besuch für mich kein Muss, es gibt aber eine beliebte Wandermöglichkeit (hatten selbst noch keine Gelegenheit):
Wanderung ins Reykjadalur mit diversen heißen Quellen und Bächen (Vorsicht, teilweise kochend heiß, Ränder der Quellen brüchig, Abstand halten!). Nach einer guten Stunde erreicht man die beliebten Badestellen im Bach (allein ist man hier inzwischen meist längst nicht mehr, Badehose/-anzug nicht vergessen!). Der Rother Wanderführer empfiehlt der Markierung weiter zu folgen und einen Abstecher zum Ursprung der Reykjadalsá zu machen. Auch kann man die Wanderung verlängern und den Ólkelduhnúkur umrunden (ca. eine Stunde, eine Stelle erfordert Trittsicherheit).

Heimaey Westmännerinseln Die Fährverbindung ab dem neuen Hafen Landeyjahöfn an der Südküste macht es noch leichter, einen Abstecher auf die Westmännerinseln zu unternehmen. Anschaulich sind hier die Folgen des Vulkanausbruchs 1973 zu betrachten, den neu entstandenen Krater kann man leicht besteigen. Im Sommer werden (hoffentlich noch immer) sehenswerte Filme vom Ausbruch, den anschließenden Aufräumarbeiten und über Surtsey und Papageitaucher gezeigt. Man kann die kleine Insel auf diversen Wanderungen erkunden. Zudem beherbergt sie große Papageitaucherkolonien. Wandermöglichkeiten in der Karte am Ende dieser (alten) Broschüre » www.vestmannaeyjar.is/skrar/file/baeklingar/a6_eyjabaekl_2012_6.pdf

Südküste

Seljalandsfoss, der hintergehbare Wasserfall.
Fotostop bei manchen Busverbindungen, Camping
Unweit entfernt (ca. 600-800 Meter nach Norden) versteckt sich der Gljúfrafoss in einer Felsspalte.

Skógar(foss), winziger Ort mit einem der bekanntesten Wasserfälle Islands
Campingplatz direkt beim Wasserfall, Jugendherberge, Sommerhotel, keine Einkaufsmöglichkeit
Restaurant im Hotel, evtl. Imbiss im alten Gemeindezentrum, Cafe beim Heimatmuseum
Sehenswertes Heimatmuseum » www.skogasafn.is
Eine Wanderung, beginnend am Skógarfoss dem Lauf der Skógar folgend, führt an einer Reihe weiterer schöner Wasserfälle vorbei. Lange, anstrengende Wanderung weiter über den Pass Fimmvörduháls zu den jungen Vulkankratern von 2010 oder bis hinunter nach Þórsmörk (nur bei guter und stabiler Wetterlage).

Vík í Mýrdal netter Ort oberhalb eines langen schwarzern Strandes.
u.a. Jugendherberge, Camping, Schwimmbad, Supermarkt
Wanderung über den Reynisfjall (Blick auf die Südküste mit Dyrholaey und Myrdalsjökull, Papageitaucher an den südlichen Abbruchkante) zum schwarzen Strand Reynisfjara mit schönen Basaltformationen.

Skaftafell Nationalpark Visitor Center mit Ausstellung und Film
Großer Campingplatz (sonst m.W. direkt derzeit keine Unterkunft), Führungen mit Ranger, geführte Gletscherwanderungen.
Etliche Wandermöglichkeiten von kurz bis lang bzw. einfach bis anspruchsvoller.

Gletschersee Jökusárlón (heute schon gestaunt?)
Sowohl bei der Runde auf der Ringstraße in beiden Richtungen oder als Tagesausflug von Skaftafell mit mehreren lohnenden Stunden Aufenthalt (keine Übernachtungsmöglichkeit) zu realisieren.
Café, Touren mit Amphibienbooten (fand ich persönlich nicht so spannend) oder Zodiaks (soll sehr lohnend sein) » www.icelagoon.is Bei den Zodiak Touren mag eine Buchung vorab sinnvoll sein.
Eine Wanderung am Ufer entlang, z.B. Richtung Westen, und auch ein Abstecher ans Meer, sind kostenlos und doch unbezahlbar ...

Ostisland

Die Jugendherberge Berunes muss zu den charmantesten Unterkünften Islands zählen.
» www.hostel.is/hostels/berunes
Es soll Wandermöglichkeiten an der Küste und in die Berge geben.

Bakkagerði in Borgarfjörður eystri ca. 70 km abseits der Ringstraße
Der hübsch gelegene kleine Ort ist Ausgangspunkt für das Wandergebiet der Víknaslóðir.
» Wandern und Trekking in Island - Víknaslóðir
Camping, Gästehauser, Restaurant im Gemeindehaus, Álfacafé, kleiner Supermarkt, Busverbindung 1 x. tägl . Mo-Fr » www.borgarfjordureystri.is/home Infos, Videos und Bilder
Der kleine Hügel "Hafnarhólmi" am 5 km außerhalb gelegenen Hafen ist ein guter Platz zur Beobachtung von Papageitauchern. » www.east.is/en/other/place/hafnarholmi

Nordisland

Nationalpark Jökulsárglúfur
2tägige Trekkingtour (mit Zelt) » Nationalpark Jökulsárglúfur

Das Mývatn Gebiet wartet mit vielfäligen vulkanischen Erscheinungsformen auf. Wer gut zu Fuß ist, kann ab Reykjahlíð einiges erwandern oder per Leihfahrrad erkunden. » Mývatn Gebiet

Husavik Walmuseum, Walbeobachtungstouren, Camping, Gästehäuser, Hotel, Schwimmbad ...

Die Wahlbeobachtungstouren ab Dalvik sollen sehr empfehlenswert sein.
Dalvik: Camping, Jugendherberge, Hotel, Schwimmbad, Einkaufsmöglichkeiten, Bank
Bei Myriam auf » Skeið entspannen und wandern

Siglufjörður Jugendherberge, Gästehäuser, Hotel, Einkaufsmöglichkeiten, Bank, Hallenbad,
sehenswertes Herring Era Museum

Die schöne Snæfellsnes Halbinsel läßt sich leider nur teilweise per Linienbus entdecken. Die angebotenen Verbindungen gestalten sich auch hier von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Auch die Westfjorde lassen sich nur sehr eingeschränkt per Bus entdecken.
Ab Ísafjörður (auch per Inlandsflug zu erreichen) Bootsverbindungen nach Hornstrandir. Das Naturschutzgebiet Hornstrandir zählt zu den abgelegensten Regionen Islands. » Wandern und Trekking in Island - Hornstrandir

Das Hochland
Auch hier werden sehr reizvolle Ziele angefahren, die mit lohnenden Wandermöglichkeiten aufwarten. Schlafplätze in Hütten sollten reserviert werden, manche Hütte sind z.T. Monate im Voraus ausgebucht. Meist handelt es sich um Schutzhütten welche im Sommer von Warden betreut werden, jedoch ohne Bewirtung (dafür Küche zur Selbstversorgung) oder Bereitstellung von Decken. Schlafsack und Verpflegung müssen mitgebracht werden.

! Das Hochland ist i.d.R. frühestens ab Mitte Juni, je nach Region erst Anfang Juli zugänglich, ab September muss man mit dem Wintereinbruch rechnen. Sollte die Öffnung der Hochlandpisten nach der Schneeschmelze erst sehr spät erfolgen, kann dies Einfluss auf die Fahrpläne der Linien- und Ausflugsbusse haben.

Das südliche Hochland ist mit die fasziniernste Landschaft Islands:
   - Landmannalaugar: stark besuchtes "Basislager" aber überwältigende Landschaft
     und einzigartige Wandermöglichkeiten. Camping, Hütte (nur Schlafsackunterkunft). » weitere Infos
   - Die Trekkingroute Laugavegur zählt zu den schönsten Routen Islands, ja vielleicht sogar der Welt,      und verbindet Landmannalaugar mit Þórsmörk. » Laugavegur
   - Álftavatn, Hvanngil, Emstrur, weitere Etappenziele des Laugavegur werden als Rundfahrt angesteuert
     jeweils Camping, Hütten (nur Schlafsackunterkunft)

Þórsmörk: vielfältige Wandermöglichkeiten, Camping, mehrere Hütten » weitere Infos

Kraterreihe Lakagígar: Lohnender und langer Tagesausflug (entsprechend Verpflegung mitbringen) mit Audio Guide. Unterwegs einige Fotostops und die Möglichkeit selbstständig auf den Laki Berg mit grandioser Aussicht und eine größere Runde durch die Lavalandschaft zu wandern. Tägl. ab Skaftafell/Kirkjubæjarklaustur (Südküste)

Hochlanddurchquerung über die Kjölur lohnende Alternative zum westlichen Abschnitt der Ringstrasse mit zwei attraktiven Zwischenzielen und Trekkingmöglichkeiten:
   - Kerlingarfjöll, von heißen Quellen geprägter Gebirgszug mit farbenfrohen Rhyolith-Gestein
     Camping, Hütten » www.kerlingarfjoll.is
     Tolle Wandermöglichkeiten und eine eher anspruchsvolle Trekkingroute rund um die Kerlingarfjöll
   - Hveravellir: Hochtemperaturgebiet mit verschiedenen heißen Quellen und Bademöglichkeit in einem
     natürlichen Hot Pot. Verschiedene Wandermöglichkeiten von kurz bis lang.
     Camping, Hütte » www.hveravellir.is
     Trekkingtour Hveravellir - Hvitarnes: einfache, 4 tägige Tour » Auf dem alten Kjalvegur

Hochlanddurchquerung über den Sprengisandur ab Reykjavík oder Landmannalaugar zum Mývatn
   - Nýidalur: Zwischenziel mit Wandermöglichkeiten (kurz bis lang)
     Camping, Hütte (Schlafsackunterkunft)

Mit Ausflugsbussen im Rahmen einer geführten Tour erreicht man beispielsweise auch Herðubreiðarlindir und Askja.


       - im Hochland


Man sollte eine der verschiedenen Möglichkeiten nutzen, um wenigstens einen Eindruck dieser außergewöhnlichen Landschaften zu bekommen.

Bei der Reise- bzw. Routenplanung sollte man berücksichtigen, dass das Befahren des Hochlandes (im Winter nur mit Super-Jeeps möglich ist und) mit einsetzender Schneeschmelze verboten ist, und die Pisten erst nach und nach freigegeben werden können, die ersten i.d.R. Mitte Juni. Der Zeitpunkt kann von Jahr zu Jahr stark variieren, was auch Einfluss auf die Fahrpläne der Linien- und Ausflugsbusse haben kann. Wer sicher gehen will, sollte für Juli / August planen.

Wer mit dem eigenen/gemieteten Geländewagen das Hochland auf eigene Faust erfahren möchte, muss ein paar Dinge beachten, und viele Strecken sind für Unerfahrene ungeeignet, und teilweise auch nur mit modifizierten Fahrzeugen zu bewältigen.

Wann und unter welchen Voraussetzungen das Hochland bereist werden kann und was beachtet werden sollte siehe: » Unterwegs in Island - im Hochland
und was man bei einem Mietwagen beachten muss: » Unterwegs in Island - mit dem Mietwagen

Bei den hohen Mietpreisen für einen Geländewagen stellt sich einigen die Frage:
"Kommt man auch mit einem normalen Pkw ins Hochland?"

Wer mit einem Mietwagen unterwegs ist, sollte diesen Gedanken sofort wieder verwerfen. Die Autovermietungen (so ziemlich ausnahmslos möchte ich sagen) verbieten (aus gutem Grund) das Befahren jeglicher F-Straßen/Jeeppisten und auch einiger Straßen die in den letzten Jahren das F verloren haben, beispielsweise die beiden Hochlanddurchquerungen über die Straßen 35 (Kjölur) und 550 (Kaldidalur).

Wer mit dem eigenen Pkw unterwegs ist, kann theoretisch (bei guten Witterungsbedingungen durchaus auch praktisch) die Straßen 35 (Kjölur) und 550 (Kaldidalur) oder auch nach Landmannalaugar (ohne Furt über 26, F208 von Norden her, Parkmöglichkeit vor der Furt kurz vor dem Ziel) fahren. Ob dies empfehlenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. Es handelt sich nach wie vor um grobe und staubige Schotterpisten, stellenweise mit viel Wellblech, Schlaglöchern und größeren Steinen. Ein moderner Pkw ist für diese Gegebenheiten schlicht nicht ausgelegt, das Fahrzeug könnte um Jahre altern und Folgeschäden sind nicht ausgeschlossen.

Mit Ausflugs- und (Touristen-)Linienbussen kann man etliche reizvolle Ziele im Hochland erreichen. Gerade letztere sind im Vergleich zu geführten Touren oder der durchgehenden Miete eines Geländewagens eine relativ preiswerte und lohnende Möglichkeit auch für diejenigen die mit einem normalen PKW unterwegs sind.
» Routenplanung - mit dem Bus im Hochland
» Unterwegs in Island - mit dem Bus Fahrpläne/-preise etc.

Anmerkung: Bei den Hochlandbussen handelt es sich um modifizierte Fahrzeuge die auch sehr schwierige Flußdurchquerungen bewältigen können. Eine Busverbindung sollte nicht zur Annahme verleiten es müsse sich um eine einfache Strecke handeln.

Mit dem eigenen bzw. einem gemieteten (geeigneten) Geländewagen kann man das Hochland auch auf eigene Faust erfahren. Viele Strecken sind allerdings für Unerfahrene ungeeignet, und teilweise auch nur mit modifizierten Fahrzeugen zu bewältigen.

Es gibt dennoch einige, z.T. sehr reizvolle, einfach zu fahrende Hochlandrouten:

Hochlanddurchquerung über die Kjölur
Der Kjalvegur (Straße - oder vielmehr Hochlandpiste - 35, ca. 150 km) führt durch eine Steinwüste auf ca. 600 - 700 Metern Höhe, eingebettet zwischen den mächtigen Gletschern Lang- und Hofsjökull. Mit den Zwischenzielen Hveravellir und Kerlingarfjöll eine reizvolle Alternative zum westlichen Teil der Ringstraße, bei der man quasi automatisch auch Gullfoss und Geysir vorbeikommt.

Unschwierige Strecke ohne Furten (inklusive dem Abstecher zu den Kerlingarfjöll), allerdings im südlichen Teil häufig in recht schlechtem Zustand (Schlaglöcher, Wellblech ...).
Das Befahren ist theoretisch mit jedem normalen Pkw erlaubt/möglich (das Fahrzeug könnte jedoch um Jahre altern und durchaus auch Schaden davontragen). Die Autovermietungen verbieten das Befahren mit Miet-Pkws in der Regel!
Einen guten Eindruck von der Strecke gewinnt man bei » www.nordbilder.com
und  » Iceland 2009: Kjölur      » Iceland 2010 - Kerlingarfjöll  von Marco Asbach

Reizvolle Abstecher:
Kerlingarfjöll: vulkanischer Gebirgszug aus farbenfrohem Ryholith-Gestein, Hochtemperaturgebiet in den Hveradalir mit zahlreichen heißen Quellen und Dampfaustritten. Allein wegen der interessanten Wandermöglichkeiten würde eine Übernachtung in jedem Fall lohnen.
Camping, mehrere Hütten » www.kerlingarfjoll.is
Trekkingmöglichkeit (anspruchsvoll) rund um Kerlingarfjöll » www.kerlingarfjoll.is/routes/around-kerlingarfjoll-in-3-days---hringbrautin-new-route-/29/
Hveravellir: Hochtemperaturgebiet mit verschiedenen heißen Quellen und Bademöglichkeit in einem natürlichen Hot Pot. Ebenfalls diverse Wandermöglichkeiten von kurz bis lang.
Camping, 2 Hütten » www.hveravellir.is
Trekkingmöglichkeit Hveravellir - Hvitarnes: einfache, 4 tägige Tour » Auf dem alten Kjalvegur

Hochlanddurchquerung über das Kaldidalur (das kalte Tal)
Der Kaldadalsvegur (Straße - oder vielmehr Hochlandpiste - 550) ist mit 40 Kilometern die kürzeste der klassischen Hochlanddurchquerungen. Er führt westlich des Langjökull bis in eine Höhe von 727 m.

Unschwierige Strecke ohne Furten, allerdings teilweise stärkere Steigung.
Das Befahren ist theortisch mit jedem normalen Pkw erlaubt/möglich (das Fahrzeug könnte jedoch um Jahre altern und durchaus auch Schaden davontragen). Die Autovermietungen verbieten das Befahren mit Miet-Pkws in der Regel!
Einen Eindruck von der Strecke gewinnt man bei » www.nordbilder.com

Fjallabaksleið nyðri F208 nördlicher Abschnitt bis Landmannalaugar
Das südliche Hochland zählt zu den faszinierendsten Landschaft Islands.
Landmannalaugar ist der am meisten besuchte Spot in dieser Gegend. Hier hat man auf der einen Seite das stark besuchte "Basislager" mit Hütte (nur Schlafsackunterkunft) und Campingplatz in atemberaubender Lage, aber auch einzigartige Wandermöglichkeiten in überwältigende Landschaft. Eine Übernachtung lohnt. » weitere Infos
Landmannalaugar ist von Norden her über die 26 (Sprengisandssleið, wird später erst F-Straße), F208 (Fjallabaksleið nyðri) und F224 (Landmannalaugarvegur) furtfrei zu erreichen wenn man das Fahrzeug vor der Furt direkt bei Landmannalaugar abstellt, die Fußgängerbrücke nimmt und die letzten 400 Meter zu Fuß zurücklegt.
Das Befahren über diese Straßenkombination ist theoretisch mit jedem normalen Pkw erlaubt/möglich (das Fahrzeug könnte jedoch um Jahre altern und durchaus auch Schaden davontragen). Soweit ich weiß verbieten die Autovermietungen auch hier das Befahren mit Miet-Pkws in der Regel!

Landmannaleið F225 nach Landmannalaugar
Fantastische Strecke durch das südliche Hochland zählt zu den faszinierendsten Landschaft Islands.
Die Landmannaleið F225 zweigt deutlich südlicher von der 26 ab und mündet kurz vor Landmannalaugar in die F208 (Fjallabaksleið nyðri) welches man dann auf der F224 (Landmannalaugarvegur) erreicht. Erweist sich die Furt direkt bei Landmannalaugar als zu tief, kann man das Fahrzeug an der Furt abstellen, die Fußgängerbrücke nehmen und die letzten 400 Meter zu Fuß zurücklegen.
Die Furten auf der Strecke sind bei normalen Bedinungen unschwierig.
Auf der Strecke Unterkunftsmöglichkeit in » www.landmannahellir.is Camping, Hütten (Schlafsackunterkunft).

Einen schönen Eindruck von F208 (nördlicher Abschnitt) und F225 als Rundfahrt » www.nordbilder.com

Fjallabaksleið nyðri von Süden über Eldgjá bis Landmannalaugar
Ebenfalls eine traumhaft schöne Strecke durch das südliche Hochland.
Ab Eldgjá zahlreiche Furten, welche welche aber unter normalen Bedingungen mit jedem Geländewagen gut zu bewältigen sind.
Die Vulkanspalte Eldgjá lässt sich mit einer Wanderung von 1 - 1 1/2 Stunden erkunden.
Auf der Strecke Unterkunftsmöglichkeit in Hólaskjól » www.holaskjol.com Camping, Hütten (Schlafsackunterkunft). Hier lohnt auch ein kleiner Abstecher zu Fuß zum Wasserfall Silfurfoss.

Abstecher zur Schlucht Þakgil
Die Straße 214 (Kerlingadalsvegur) zweigt ca. 5 Km östlich von Vík í Mýrdal (Südküste) von der Ringsraße Richtung Mýrdalsjökull ab.
Sie führt durch eine märchenhafte Landschaft und endet nach 14 Km bei der Schlucht Þakgil
» www.thakgil.is Camping, Hütten (Schlafsackunterkunft). Eine Höhle wurde als Aufenthaltsraum hergerichtet. Wanderdermöglichkeiten in der Umgebung.
Die Straße ist PKW tauglich, Furten keine. Ob man sie allerdings mit Miet-Pkws befahren darf kann ich leider nicht sagen. Wir kennen die Anfahrt nur bis gut zur Hälfte, landschaftlich sehr lohnend!

Das waren grob die gängigsten Routen die auch Unerfahrene welche sich vorsichtig herantasten wollen, unter normalen Bedingungen wirklich ohne Bedenken, wenn auch mit Umsicht und gesundem Menschenverstand, einschlagen könnnen.
Aber auch hier können sich die Bedinungen bei den Routen mit Furten je nach Wetterlage oder generell durch einen frühen Wintereinbruch schnell ändern. Man sollte sich vorab immer über den aktuellen Zustand und die Wettervorhersage informieren.

Wer ein wenig mehr Abenteuergeist mitbringt, bei niedrigen Wasserständen sind auch die Routen nach Herðubreiðarlidir und Askja (bei der Furt der Lindá muss man sich genau über die Lage der Furt informieren, ein Schild mit der aktuellen Linienführung sollte dort stehen) hier dominieren die Lavawüsten, zu den Lakikratern, landschaftlich auch sehr reizvoll, oder die Hochlanddurchquerung über den Sprengisandur mit jedem Geländewagen (SUVs sind nicht gemeint) zu meistern.

Die Hochlanddurchquerung über den Sprengisandur ist Bestandteil diverser vorgefertigter Mietwagenpakete (mit Geländewagen) für Selbstfahrer.
Ansonsten einfach zu fahren, können die Furten m.E. hier relativ schnell zur Herausforderung werden und sich bei ungünstigen Bedinungen für kleinere Geländewagen auch als unpassierbar erweisen. Damit sollte man im Vorfeld einfach rechnen.

Nicht zuletzt gibt schon der Ringstraßenabschnitt zwischen Egilsstaðir und Mývatn, egal ob auf der neuen Ringstraßenführung oder auf der alten Strecke über Möðrudalur (901, nicht asphaltiert, mit Autovermietung abklären ob für normale Pkws erlaubt), schon einen kleinen Eindruck von Hochland. Und "dank" einem großen Staudammprojekt gibt es eine asphaltierte Straße (910) ins östliche Hochland bis zum Kárahnjúkar-Staudamm (wir wissen allerdings nicht ob diese Strecke besonders reizvoll ist).

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